Vernetzte Mobilität mit Verkehrsdrehscheiben
Die Belastung des Strassennetzes nimmt stetig zu. Der Kanton will die bestehende Infrastruktur effizient nutzen und verbessern. Verkehrsdrehscheiben spielen dabei eine zentrale Rolle: Am richtigen Ort geplant, vernetzen sie verschiedene Verkehrsmittel wie Auto, Zug, Bus, Velo, Sharing-Angebote oder auch Fusswege. Zudem verbinden sie die Stadt mit der umliegenden Region. Kurze Wege, Einkaufsmöglichkeiten und weitere Dienstleistungen machen das Umsteigen für die Verkehrsteilnehmenden zusätzlich interessant.
Der Kanton Luzern hat die wichtigsten Umsteigepunkte verortet, typisiert und Standards für Verkehrsdrehscheiben festgelegt. Mit dieser Grundlage werden Verkehrsdrehscheiben systematisch beurteilt und den Verbesserungsbedarf wird erkannt. Gemeinsam mit Gemeinden und weiteren Akteuren arbeitet der Kanton am standortgerechten Ausbau der Verkehrsdrehscheiben.
Verkehrsdrehscheiben im Kanton Luzern
Die Karte zeigt, wo welcher Typ Verkehrsdrehscheibe im Kanton Luzern vorkommt. Die Einteilung der Typen ist abhängig von der Lage im Raum und dem Verkehrsangebot.
Die Karte zeigt, wo welcher Typ Verkehrsdrehscheibe im Kanton Luzern vorkommt. Die Einteilung der Typen ist abhängig von der Lage im Raum und dem Verkehrsangebot.
Das Verkehrsangebot beschreibt die Art und Häufigkeit der Umsteigemöglichkeiten. Grundsätzlich unterscheidet die Studie zwischen reinen ÖV-ÖV Umsteigebeziehungen, wie Umstieg von Bus auf S-Bahn, und MIV-ÖV Umsteigebeziehungen, wie Umstieg von Auto auf Bahn. MIV steht dabei für motorisierter Individualverkehr. Zudem legt die Studie Schwellenwerte fest, ab wann ein Bahnhof oder ein Umsteigepunkt als ÖV-ÖV Verkehrsdrehscheibe gilt. Diese basieren auf der Anzahl Abfahrten der ÖV-Angebote pro Tag und sind abhängig von der Lage.
10 Typen von Verkehrsdrehscheiben
Kurze Wege, Einkaufsmöglichkeiten und weitere Dienstleistungen machen das Umsteigen für die Verkehrsteilnehmenden zusätzlich interessant. Um hier gezielt das Angebot zu optimieren, definiert die Studie pro Typ Standards. Diese beziehen sich auf die Aktivitäten, denen die Menschen an Verkehrsdrehscheiben nachgehen und lassen sich in die Bereiche «Umsteigen und Warten», «Nutzen und Verweilen» und «Ankommen und Verlassen» einteilen.
Mit diesen Standards kann der Kanton die bestehenden Verkehrsdrehscheiben einheitlich bewerten und bei Bedarf verbessern. Die Hauptverkehrsströme zeigen die Bedeutung der unterschiedlichen Umsteigevorgänge für die jeweilige Verkehrsdrehscheibe an. Je dicker die Verbindung dargestellt wird, desto relevanter ist sie.
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Verkehrsdrehscheiben in einer städtischen Gemeinde grösserer Agglomerationen mit Anschluss an mehrere Bahn- und Buslinien.
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Verkehrsdrehscheiben in einer städtischen Gemeinde grösserer Agglomerationen mit Anschluss an die Bahn sowie einem Busangebot mit mehreren Linien.
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Verkehrsdrehscheiben in einer städtischen Gemeinde ausserhalb grösserer Agglomerationen mit Anschluss an die Bahn sowie einem Busangebot mit mehreren Linien.
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Verkehrsdrehscheiben in einer städtischen Gemeinde als Ersatz von bestehenden Parkplätzen an zentraler Lage, um städtische Räume zu entlasten.
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Verkehrsdrehscheiben in einer städtischen Gemeinde als Ersatz von bestehenden Parkplätzen an zentraler Lage, um städtische Räume zu entlasten.
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Verkehrsdrehscheiben in einer Gemeinde ausserhalb grösserer Agglomerationen mit Anschluss an zwei oder mehr Bahn- und Buslinien.
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Verkehrsdrehscheiben in einem ländlichen Zentrum oder ausserhalb Zentren mit Anschluss an mehrere Buslinien.
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Verkehrsdrehscheiben in einem ländlichen Zentrum oder ausserhalb Zentren mit Anschluss an die Bahn sowie einem Busangebot mit mehreren Linien.
Studie liefert Grundlage für Programm Gesamtmobilität und das Agglomerationsprogramm
Der Kanton Luzern erarbeitet zurzeit das Programm Gesamtmobilität (PGM), das die Planungsinstrumente im Bereich Mobilität wie das Bauprogramm für die Kantonsstrassen ablösen wird. Die Grundlagen aus der Konzeptstudie Verkehrsdrehscheiben wird ins PGM einfliessen.
An Verkehrsdrehscheiben müssen nicht nur verschiedene Verkehrsmittel, sondern auch Zuständigkeiten koordiniert werden. Die Umsetzung können der Kanton, die Gemeinden, der Verkehrsverbund und die Transportunternehmen nur gemeinsam meistern. In einem ersten Schritt stimmt der Kanton zum Beispiel die Aufwertung der stadtnahen Verkehrsdrehscheiben auf das Agglomerationsprogramm Luzer der 5. Generation ab, um eine Mitfinanzierung durch den Bund zu erreichen.
Die Konzeptstudie ist eine fachliche Planungsgrundlage, auf die Mitfinanzierung von Projekten in den Gemeinden durch den Kanton hat sie keine Auswirkung.